02.05 Sportlich am Weg

Diese Gegend, in die es uns verschlagen hat, spielt alle Stücke für den naturverbundenen Menschen. Sportlich wie wir eben sind, gliederten wir uns in die Menge der spanischen Biker ein. Der einzige kleine Unterschied ist, dass unser Bike motorisch betrieben wird, aber es heißt ja auch MotorSPORT. Und so trafen wir in diesen Sierras verschiedene Sportkameraden, die genau wie wir, gern in der freien Natur wanderten. Das Endurowandern in diesem Gebiet beinhaltet sämtlichen Möglichkeiten. Angefangen mit extrem kurvige asphaltierte Wege durchs Gebirge, wobei links und rechts Abzweigungen für den sportlichen Endurofahrer jederzeit vorhanden sind bis rein schweres Gelände wo man mit manchen Sackgassen sprich Eselsteige rechnen muß. Meistens sind diese Wege durch Radfahrwegweiser gekennzeichnet und so trafen wir auf diesen Strecken den ein oder anderen Mountainbiker, denen wir auf unsere nette Tiroler Art zeigten, wie man den Gipfel schneller erreicht. Soll jedoch nicht heißen, dass wir nicht auch einmal zum Schwitzen kamen, bei 32°C im Schatten wurde das Fahren durch die Berge schnell zur sportlichen Herausforderung. Den Fehler diese Sierras ohne ausreichend Kraftstoff und Wasservorrat zu befahren begingen wir kein zweites Mal. Und auch wenn sich unser Navi bemühte den ein oder anderen Weg zu erkennen, so musste es doch aufgrund der vielfältigen Abzweigungen in die verschiedensten Richtungen aufgeben. Und so folgten wir unserem Gefühl, das uns noch nie im Stich gelassen hat. Wie schon erwähnt ist dieses Wochenende für die Spanier ein verlängertes und so kamen wir in den Genuss eines vollgestopften Camps, das bei uns fast schon einen Kulturschock auslöste. Von Einsamkeit und Totenstille wurden wir plötzlich in eine der schlimmsten Zivilisationen zurückversetzt und zwar in die Spanische Familien-Zivilisation, die etwas vergleichbar mit der italienischen Kultur ist, wobei die Italiener den Spanier hinterherhinken, es scheint so als gibt es hier kein gesprochenes Wort. Alles wird in einer derartigen Lautstärke ausgedrückt, dass wirklich jeder im Camp Bescheid weiß, um was es sich handelt. Nur auf Grund unserer mangelnden Spanischkenntnisse bleibt uns das erspart.

Aber wie schon einmal erwähnt, gibt es uns gegenüber als KTM- Biker kein böses Wort, ganz im Gegenteil man ist überall gern gesehen, es wird sogar im Supermarkt von der netten Kassiererin nachgefragt ob wir Motocross fahren wollen und so ist es mit Österreichischen Verhältnissen nicht zu vergleichen. Motorsport ist in diesem Land kein Verbrechen!!!

Nach getaner Arbeit in der Pampa lassen wir uns noch ein paar Lammkoteletts auf der Zunge zergehen und können endlich vom warmen Glühwein auf kaltes Cerveza wechseln.
Wir sind schon sehr gespannt auf unseren nächsten Stopp in der Gegend von Barcelona. Dort wird sich dann auch hoffentlich ein Händler für Neumaticos auftreiben lassen, denn unsere Stoppel haben ihren Dienst getan.
So wie wir jetzt hier sitzen, mit kurzen Hosen, T-Shirt und Badeschlapfen, ist die Kälteperiode, die uns vor noch nicht all zu langer Zeit fest im Griff hatte, so weit weg, dass man sich nur noch dank der Fotos daran erinnert. Für uns steht fest, dass sich der Weg nach Valencia auf jeden Fall gelohnt hat.
Wundert euch nicht, dass nicht mehr so viele Fotos nachkommen, wir sind schon so gesättigt mit den täglichen neuen Eindrücken, dass wir sie zwar gedanklich festhalten, jedoch nicht mehr sofort die Kamera zücken, wie wir das am Anfang unserer Reise gemacht haben. Aber keine Angst die nächsten Highlights kommen und ihr seht sie als zweite.